In der Nacht zum 23. November 1992 verübten zwei deutsche Neonazis einen Brandanschlag auf ein Wohnhaus in Mölln – neun Bewohner:innen erlitten schwere Verletzungen. Dann setzten sie das Haus der Familie Arslan in Brand. Bei dem Anschlag wurden die 10-jährige Yeliz Arslan, die 13-jährige Ayşe Yilmaz und die 51-jährige Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienangehörige wurden zum Teil schwer verletzt.
Die Morde von Mölln fanden auf einer Welle rassistischer Anschläge, Pogrome und Übergriffen statt, begleitet von breit getragener gesellschaftlicher Hetze gegen Geflüchtete. Und es gab Tausende Menschen, die ihre Solidarität und Empathie ausdrückten, ihre Scham und ihre Erschütterung, die einfach menschlich reagierten.
Durch Zufall entdeckt 2016 İbrahim Arslan, einer der Überlebenden des Anschlags, Hunderte von Solidaritätsbriefen, die fast drei Jahrzehnte lang im Stadtarchiv von Mölln lagerten. Der Dokumentarfilm „Die Möllner Briefe“ begleitet ihn bei seiner Suche nach den Verfasser:innen dieser Briefe, sucht Antworten darauf, warum die Briefe im Archiv verschwanden und behandelt dabei fatale Seiten deutscher Erinnerungskultur.
Kein Schlussstrich Bremen zeigt im Kommunalkino City 46 (Birkenstr. 1, 28195 Bremen) den Film und läd zur anschließenden Diskussion mit İbrahim Arslan ein. Tickets solang verfügbar an der Abendkasse oder unter Kinoheld.de